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Bilder und Zeiten

Das Wort zur Demo
 
 
Ich hielt die Amerikaner für scheinheilig. Ich glaubte, wenn sie Gott sagen, so meinen sie Baumwolle. Nein, wenn sie Gott sagen, so meinen sie Gott. Das Wunder ist nur, dass immer wieder Baumwolle daraus wird. 
 
Max Scheler  
(Auf der Demo wird verraten, wer das Zitat entdeckt hat!)
 
 
 
Not in Our Name! 
 
Am Samstag, dem 26. Oktober, ist Global Action Day. Hunderttausende in den USA und auf der ganzen Welt werden gegen den Irak-Krieg demonstrieren. Auch am US-Standort Deutschland werden Menschen auf die Straße gehen. 
 
 
In der Höhle des Löwen: Los Angeles am Sonntag, dem 6. Oktober 2002. Englischen Commondreams-Bericht anklicken.
 
 
Wann stehen Sie auf gegen den Krieg?
 
 
Wird dieser Krieg wirklich geführt, weil der Irak Al-Qaida-Terroristen unterstützt? 
 
Nirgends in der arabischen Welt werden Fundamentalisten härter verfolgt. Bin Laden nennt Saddam Hussein „einen schlechten Moslem“.(1) Selbst der britische Geheimdienst MI5 bestreitet eine Verbindung zwischen Hussein und Al-Qaida.(2)  
 
Wird dieser Krieg wirklich geführt, weil Saddam Hussein eine schwerwiegende, wachsende Gefahr und Bedrohung für den Weltfrieden ist? (Bush vor der UNO am 12.9.2002) 
 
Belege für Massenvernichtungswaffen oder gar Atomwaffen im Irak gibt es nicht.(3) Bis 1998 sind mindestens 90 Prozent aller Waffen zerstört worden – ob es einen Rest überhaupt gibt, weiß niemand. Bis 1998 haben die UN-Inspektoren keinen Versuch des Irak entdeckt, die Produktion von Chemiewaffen wieder aufzunehmen. Sie haben sogar spezielle Radaranlagen eingesetzt, um auch unterirdische Produktionsstätten aufspüren zu können.(4)  
 
Wird dieser Krieg wirklich geführt, weil Saddam Hussein trickreich Spielchen mit der UNO und dem Westen spielt? 
 
Verhindern nicht umgekehrt die USA und Großbritannien die Rückkehr der UN-Inspektoren? Würden die Inspektoren keine Waffen finden, gäbe es keinen Grund mehr für Saddams Sturz. Deshalb werden – wie damals vor dem Krieg gegen Jugoslawien – so lange Forderungen nachgeschoben, bis die andere Seite ablehnen muss und sich ins Unrecht setzt.  
 
Wird dieser Krieg wirklich geführt, weil Saddam Giftgas gegen die Kurden und den Iran eingesetzt hat? 
 
Der UN-Sicherheitsrat hat diese Kriegsverbrechen nie verurteilt. Die damaligen Verbündeten des Irak - USA und Großbritannien (!) – haben das verhindert. Im Gegenteil: Ihre Wirtschafts- und Militärhilfe lief weiter.(5) 
 
Wird dieser Krieg wirklich geführt, weil Saddam Hussein ein zweiter Hitler ist? Und weil die „Achse des Bösen“ mit den früheren Achsenmächten Deutschland und Italien vergleichbar ist? 
 
Saddam Hussein will nicht die Weltherrschaft. Die wollen die USA. Und die „Achse des Bösen“ ist kein Militärbündnis, sondern nur Propaganda. Der irakische Staatschef ist kein Erste-Welt-Diktator, sondern ein Dritte-Welt-Despot. Der Irak hat die Westmächte nicht überfallen. 
 
Oder wird dieser Krieg geführt, weil Saddam Hussein der Neuordnung des Nahen Ostens im Wege steht? 
 
Wer glaubt, es ginge den USA nur ums Öl, liegt falsch: Es geht auch um „Demokratie“ und „Freiheit“. Und die sieht so aus wie in der Türkei: Sie gilt der US-Regierung als Musterbeispiel demokratischer Entwicklung in der muslimischen Welt. Ein verlässlicher Verbündeter der USA, eine „Demokratie“, in der die Militärs das Sagen haben und die Menschenrechte tausendfach mit Füßen getreten werden. Die EU hat deshalb erneut den Beitritt der Türkei abgelehnt. 
 
Was tun Schröder und Fischer, um diesen Krieg 
zu verhindern?
 
 
Sie drohen, ihre sechs Spürpanzer in Kuwait nicht einzusetzen! 
 
Dabei wird dieser Krieg schon jetzt auch von Deutschland aus vorbereitet: 
Anwohner rund um die US-Luftwaffenbasen beobachten seit Wochen erhöhten Flugbetrieb, manchmal heben die Transporter im Minutentakt Richtung Arabische Halbinsel ab.(7) 
 
Weil der Krieg gegen den Irak ein Angriffskrieg ist, hat die Bundesregierung nicht nur das Recht, sondern nach Grundgesetz und Völkervertragsrecht sogar die Pflicht, ausländischen Steitkräften die Nutzung deutschen Territoriums und Luftraums, zu untersagen.  
 
Krieg gegen den Irak – nicht in unserm Namen! 
 
Demonstration am Samstag, dem 26. Oktober 2002 um 12 Uhr in Hamburg 
 
Es sprechen Dorothee Sölle, Gottgelehrte, Wolfgang Rose, ver.di-Bezirksleiter in Hamburg, und alle miteinander. 
 
Treffpunkt: Kriegsklotz – Am Stephansplatz
 
 
Anmerkungen:  
 
(1)Jürgen Todenhöfer, ehem. Rüstungspolitischer Sprecher der CDU-Bundestags-Fraktion, FR, 8.10.2002 
(2)The Guardian, Oct. 10, 2002 
(3) www.sunshine-projekt.de/aktuelles/Kommentar 
(4) Scott Ritter, ehemaliger Chef der UN-Inspekteure im Irak, in konkret 10/2002 
(5) Dirk Eckert: Die irakischen Massenvernichtungswaffen / www.heise.de , 03.10.2002 
(6) Paul Wolfowitz, Stellvertretender Verteidigungsminister der USA,13.3.2002: The Washington Institute for Near East Policy 
(7) Franz Josef Hutsch, Sendereihe „Streitkräfte und Strategien“, NDR, 21.09.2002
 
 
 
Gewerkschaftlicher Arbeitskreis Frieden Hamburg 
 
Die Gewerkschaft ver.di, Landesbezirk Hamburg, hat eingeladen zur Diskussion über 
 
"Innere und äußere Sicherheit - Notwendiger Schutz oder Eingriff in Bürgerrechte 
und Militarisierung der Außenpolitik?" 
 
Dienstag, 27.08.02, 19.00 bis 21.00 Uhr 
Gewerkschaftshaus, Movimento 
Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg 
Moderation: Sabine Rheinhold
 
Parteienteilnahme:
 
 
SPD: Hans-Ulrich Klose 
GAL: Dr. Willfried Maier 
PDS: Yavuz Fersoglu 
CDU: angefragt 
FDP: angefragt  
 
Wir, der Gewerkschaftliche Arbeitskreis Frieden Hamburg, werden entgegenhalten: 
 
Herrn Hans-Ulrich Klose: Sie haben sich dafür ausgesprochen, eine "Drohkulisse" gegen den Irak aufrecht zu erhalten. Gibt Saddam Hussein der Drohung nicht nach, dann müssen Sie handeln. Dann müssen Sie den Irak angreifen. Führung, auch Vorbereitung eines Angriffskrieges nennt aber das deutsche Strafgesetzbuch ein Verbrechen. Wir werden jeden unterstützen, der Ihnen in den Arm fällt. 
 
Herrn Dr. Willfried Maier: Außenminister Joseph Fischer behauptet, im Kosovo ein zweites Auschwitz verhindert zu haben. Tatsächlich hat er unter anderem geholfen, Juden aus dem Kosovo zu vertreiben. Trotz Fischers infamer Heuchelei, trotz Fischers Bluttaten wirken Sie weiter mit in seiner Partei. 
 
Herrn Yavuz Fersoglu: Der UN-Sicherheitsrat hat Kriegshandlungen gegen Afghanistan nicht autorisiert , aber hingenommen. Uns ist nicht bekannt, daß Sie gegen UNO-Einsätze deutscher Soldaten plädiert hätten. 
 
Im Kosovo-Krieg hat Deutschland mit den USA und den Kosovo-Albanern gegen die übrigen Bewohner des Kosovo gekämpft. Seitdem sind 800 000 Serben, Roma, Juden und Türken aus dem Kosovo vertrieben. 
 
In Afghanistan tragen täglich deutsche Besatzer zum tödlichen Chaos bei. 100 deutsche Spezialkämpfer kämpfen: wogegen, weiß niemand, wofür, ist unbekannt. 
 
In Kuweit stehen deutsche Panzer bereit und in Deutschland Anlagen, die den USA bei einem Krieg gegen den Irak dienen sollen. Wir aber wissen: Deutschland hat keine Feinde. Die Panzer und alle deutschen Soldaten sind abzuziehen, die Bundeswehr ist abzuschaffen. Die US-Anlagen sind zu sperren. 
 
Webmaster, 20. August 2002 
 
 
 
Photo: wdr
 
 
Nach der Demo vom Kriegsklotz zum US-Generalkonsulat will der Gewerkschaftliche Arbeitskreis Frieden Hamburg diskutieren: 
 
 Wer ist Bush? Welche Kräfte stehen hinter ihm? 
 
 Wer stellt sich scheinbar, wer tatsächlich gegen diese Kräfte? 
 Wem können sich die gewerkschaftlichen und nicht-gewerkschaftlichen Hamburger Friedensfreunde anschließen, mit wem Bündnisse schließen? 
 
Bush und seine Regierungsmitglieder sind mit der Welt-Ölwirtschaft von Texas über Venezuela bis zur saudischen Familie bin Laden verknüpft. Doch wenn Konkurrenzvorteile winken, zettelt Bush um Öl, Gas und deren Transportwege Scharmützel an, Putsche und Kriege - rund um den Globus.  
 
Nicht nur wegen der Rohstoffe, auch wegen der geographischen und demographischen Lage des Nahen Ostens und Mittelasiens reihen die USA dort Stützpunkt an Stützpunkt. Bundesregierung und deutsche Industrie stehen Bush an allen bisherigen Kampfplätzen mit Soldaten und Waffen zur Seite. 
 
Haben Bush, Schröder und Fischer Gegner? Wo stehen die Nicht-Regierungsorganisationen wie Greenpeace oder Human Rights Watch, wo Le Monde diplomatique mit attac, wo die PDS - und was ist überhaupt von nationalen oder europäischen Absetzungsbewegungen zu halten? Schließlich: Haben wir Kontakt zu Gewerkschaftern, zu Friedensfreunden in den USA, in Palästina/Israel oder Mittelasien? Können wir mehr tun, als über Scharping Witze reißen? 
 
Einführung: Thomas Immanuel Steinberg 
 
Gewerkschaftlicher Arbeitskreis Frieden Hamburg: 
 
Diskussion mit Einführung 
nach der Demo am Dienstag, 22. Mai 2002, 20 Uhr: 
Movimento - DGB-Jugendclub - Wegweiser beachten! 
Gewerkschaftshaus am Hauptbahnhof 
Besenbinderhof 57 a 
20097 Hamburg
 
 
 
Absturz von populus, unserm Web-Anbieter 
 
populus hatte laut einer trockenen kurzen Mitteilung "de sérieux problèmes techniques". Offenbar wegen dieser Probleme sind alle Seiten dieses Site verloren gegangen. 
 
Wenn jemand eine Seite / Mitteilung / Rede vom bis Ende April 2002 vorhandenen Site "Gewerkschaftlicher Arbeitskreis Frieden Hamburg" haben will, dann wende er sich an 
stein.berg@web.de 
Wir werden sehen, ob das noch im Archiv ist. 
Votre prestidigitateur, st. 
 
1. Mai 2002 auf dem Fischmarkt: Die Günter-Bauch-Show 
unter dem erneut hemmungslos geklauten Motto "Wer wird Revolutionär?" Zu gewinnen gab es: eine Bahnsteigkarte. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

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Letzte Änderung am 28.10.2002
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